
Φρέσκο Δέρμα Σας
Alleinerziehend mit Teenagern – Abnabelung, Rollenwechsel & echte Stärke
Zwischen Schule, Stimmungsschwankungen & Selbstfürsorge: Mein Alltag als alleinerziehende Mama von zwei Teenagern
Es gibt Tage, da komme ich mir vor wie ein Jongleur auf einem Drahtseil. Zwei Teenager, ein Vollzeitjob, ein Haushalt, der sich nicht von selbst macht – und irgendwo dazwischen… ich. Klingt nach einer sportlichen Herausforderung? Ist es auch. Jeden einzelnen Tag.
Zwischen Kind und Erwachsenwerden
Meine Töchter sind mittlerweile fast 15 und 16 Jahre alt. Diese Lebensphase ist so besonders – für sie, aber auch für mich. Sie entwickeln ihre eigenen Meinungen, testen Grenzen aus, kämpfen mit sich und der Welt. Mal himmelhochjauchzend, mal zu Tode betrübt – und ich mittendrin. Mal als Zuhörerin, mal als Blitzableiter, mal als diejenige, die nur noch mit einem tiefen Atemzug reagieren kann, bevor sie sich selbst verliert.
Und manchmal frage ich mich: Wo bin eigentlich ich in all dem?
Wenn Kinder flügge werden…
… bleibt für uns Mamas oft ein kleines Vakuum zurück. Ich merke es daran, dass sie nicht mehr alles mit mir teilen. Dass sie ihre Entscheidungen selbst treffen wollen – und es auch tun. Dass meine Meinung manchmal nur noch nett gemeint ist, aber nicht mehr zählt. Und obwohl ich weiß, dass genau das richtig ist, tut es manchmal leise weh. Es ist, als würde sich das unsichtbare Band zwischen uns dehnen – und ich hoffe einfach, dass es niemals reißt.
Der Gedanke, dass sie bald ihren eigenen Weg gehen, vielleicht ausziehen, ihr eigenes Leben aufbauen… der macht etwas mit mir. Ich bin stolz. Sehr. Aber eben auch ein kleines bisschen wehmütig. Denn mit jedem Schritt, den sie weitergehen, verändere auch ich mich. Ich bin dann nicht mehr „nur Mama“. Ich darf, ich muss, ich will mich selbst wiederfinden.
Der Rollenwechsel: Von Mama zu Begleiterin
Früher war ich die, die wusste, was richtig ist. Die, die tröstet, heilt, schützt, entscheidet. Heute bin ich oft „nur noch“ da. Ich höre zu. Ich halte aus. Ich lasse los – und bin gleichzeitig da, wenn sie zurückkommen. Ich bin nicht mehr die Hauptrolle in ihrem Leben, sondern eher die leise Stimme im Hintergrund. Und das ist okay.
Aber ich darf auch neu lernen, was das für mich bedeutet. Wer ich bin – jenseits der Mama-Rolle. Was mich ausmacht, was ich will, was ich brauche. Es ist ein Prozess. Und er fühlt sich manchmal wie ein wackeliger Neuanfang an. Aber auch wie eine Chance.
Was mich trotzdem stark macht
Trotz aller Herausforderungen: Ich liebe unser kleines Chaos. Ich liebe es, wie wir gemeinsam lachen, unsere Insider-Witze haben und wie wir – trotz Diskussionen – immer wieder zueinander finden. Ich liebe es, wie aus kleinen Mädchen junge Frauen werden. Auch wenn das bedeutet, dass ich sie Stück für Stück loslassen muss.
Was mich stark macht? Die Liebe zu meinen Kindern. Und die leise Hoffnung, dass sie irgendwann erkennen: Meine Stärke war auch ihre Stärke.
An alle Mamas da draußen:
Wenn du dich manchmal auch überfordert fühlst, wenn du weinst, obwohl du stark sein willst – du bist nicht allein. Es ist okay, wenn nicht jeder Tag glitzert. Du machst einen verdammt guten Job. Und du darfst müde sein. Du darfst Hilfe annehmen. Du darfst stolz auf dich sein.
Wir sind viele. Und gemeinsam sind wir stärker.