FreshUpYourSkin


Wieder ich selbst -
und warum das so verdammt schwer ist.
Alleinsein ist einfach - Nähe ist schwer
Nach einer langen Beziehung, in der man sich immer wieder nur klein gefühlt hat, ist nichts mehr einfach. Wenn man über Jahre das Gefühl hatte, nicht gut genug zu sein, ständig an sich selbst gezweifelt hat, jedes Wort auf die Goldwaage legen musste, weil sonst wieder irgendwas nicht gestimmt hat – dann bleibt das nicht ohne Folgen.
Ich war irgendwann nur noch eine Version von mir selbst, angepasst, leise, vorsichtig. Bloß keinen Fehler machen. Bloß niemandem zur Last fallen. Bloß irgendwie durchhalten.
Und dann endet diese Beziehung. Und du denkst: Jetzt wird alles besser. Jetzt kann ich frei sein, durchatmen, neu anfangen. Aber so einfach ist das nicht.
Denn das, was bleibt, ist Unsicherheit. Tiefer Zweifel. Verletzung. Und diese Mauer, die man sich unbewusst aufgebaut hat – Stein für Stein.
Es ist so schwer, danach wieder jemanden an sich ranzulassen. So schwer, Nähe zuzulassen. Jemandem zu vertrauen. Ehrlich zu sagen, was man denkt, was man fühlt, ohne direkt wieder Angst zu haben, verurteilt oder verletzt zu werden.
Und es ist gleichzeitig so verdammt leicht, Menschen wegzustoßen. Es ist leicht, Fehler zu suchen, zu überreagieren, zu flüchten – weil man sich damit schützt. Weil man denkt: Allein bin ich sicher. Allein weiß ich, woran ich bin. Allein kann mich keiner mehr verletzen.
Dabei sehnt man sich eigentlich nur danach, gesehen zu werden. Ehrlich. Ohne Bewertung. Man wünscht sich, dass jemand bleibt – auch wenn es gerade chaotisch ist im Kopf, auch wenn man mal laut, mal leise, mal unsicher ist.
Aber der Weg dahin, sich das selbst wieder zu erlauben, ist schwer. Ich merke es jeden Tag. Ich will vertrauen – und halte gleichzeitig Abstand. Ich wünsche mir Nähe – und ziehe mich dann doch zurück.
Weil das, was einmal so wehgetan hat, Spuren hinterlassen hat. Und ich erst lernen muss, dass es Menschen geben kann, die bleiben. Die ehrlich sind. Die mich nicht verändern wollen.
Der Weg zurück zu sich selbst ist nicht gerade. Und er ist manchmal verdammt einsam. Aber ich glaube, er ist es wert.
Weil ich weiß: Ich bin es wert. Auch mit meinen Narben. Gerade mit ihnen.